Der Höhepunkt in Sachen Teamevent steht vor der Tür: Das Finale der deutschen Tischfußball Bundesliga in Bad Neustadt. Am Samstag werden bei den Herren die letzten Vorrunden ausgespielt. Dann stehen die besten sechs Teams Deutschlands fest, die am Final-Sonntag den Titel in den Playoffs ausspielen. Das Finale steigt um 15 Uhr und soll stimmungsvoll inszeniert werden, vor Ort und in der Liveübertragung. Dabei hofft der DTFB mit seinem Streamingpartner Foosball TV, dass einige Teams den Sonntag in Bad Neustadt als Erlebnis noch mitnehmen.
Hier zum Livestream: twitch.tv/foosballtv
Foto Sebastian Dietrich: Nationalspieler und Teamcaptain Max Hoyer (links) mit mit Mick Kunath. Je nach Gegner und Ausgangslage variieren die Hamburger ihr Line Up, das gespickt mit National- und Topspielen ist.
20 Teams aus ganz Deutschland sind es seit diesem Jahr in Liga eins. Im Frühjahr im Millerntorstadion Hamburg und Mitte des Jahres in der Arena in Trier wurden bereits 15 der 19 Vorrunden für jedes Team absolviert. „Durch das 20er Feld und die Verstärkungen der Teams, ist das Mittelfeld der Liga stärker denn je“, erklärt Mick Kunath, Defense-Ass von Silpion Hamburg. So wird die Quali schon zur Meisterleistung. Kunath steht mit seiner Truppe gut da. „Wir haben eine gute Vorrunde gespielt und wollen den Platz unbedingt verteidigen. Dafür haben wir uns zur Vorbereitung letzte Woche alle in Hamburg versammelt und den neuen Modus trainiert und uns spielerisch und mental eingestellt“, so der Berliner.
Platz 1 belegt aktuell Boofken Münster, dahinter Silpion Hamburg. Die ersten beiden Plätze ziehen per Freilos sofort ins Halbfinale ein und ersparen sich damit ein Viertelfinale im Modus Race to 40. Der Modus, der sich bei der WM als äußerst unterhaltsam erwiesen hat wird nun auch beim Bundesliga Finale gespielt. Das gesamte Match besteht aus vier Spielelementen, in dem jeweils bis 10 Tore gespielt wird. Das Einzel 1 geht bis 10, Doppel 1 bis 20, Einzel 2 bis 30, Doppel 2 bis 40. Jedes Tor zählt. Theoretisch kann das letzte Doppel für ein Team einen 0:38-Rückstand noch in einen Sieg umdrehen. Beste Exempel für die Spannung des Modus sind die Partien der WM, die hier im Internet relive zu sehen sind. https://www.youtube.com/@FoosballTV_
Foto: Uli Stoepel (2. Reihe links) mit Fortuna Rossdorf in seiner ersten Bundesliga Saison in den 80ern. "Schon damals mit einheitlichem Trainingsanzug und Trikots", erwähnt Stoepel den damals schon ausgeprägten Sportsgeist.
„Als ich begonnen habe gab es noch kein Internet. In der Zeitung stand auch nix“, erzählt Uli Stoepel mittlerweile 66 und immer noch erfolgreich für Eintracht Frankfurt am Ball. In die Kicker-Bundesliga kam er über Umwege: „Auf der Gesellenfeier zum Gas- und Wasserinstallateur bin ich mit einem ins Gespräch gekommen, dessen Hobby auch Tischfußball war. `Auch im Jugendhaus?´, habe ich gefragt. `Ne, in der Bundesliga´, meinte der und lud mich ein“, so Stoepel lachend. Er geht zu Fortuna Rossdorf bei Darmstadt ins Training und leckt Blut. Anfang der 80er spielt er seine erste Bundesliga Saison. Es ist der Startschuss einer Kickerkarriere, die seines gleichen sucht. Bis heute räumt Stoepel vor allem bei den Senioren immer noch alles ab was geht.
Mit dem Team steht er mit 18 Punkten auf dem begehrten Platz 6. Dicht verfolgt von der Überbande Hamburg (16) und dem SC Augsburg aus der Kickerkiste (15). „Wir haben uns nochmal verstärkt“, damit meint Stoepel den Ungarn David Detre, der wieder dabei ist und den belgischen Routinier Giuliano Bentivoglio. Die Bundesliga in Deutschland ist der attraktivste nationale Wettbewerb der Welt. Aus ganz Europa reisen Spieler an und verzichten zum Teil auf die Teilnahme im eigenen Land um in Deutschland spielen zu können. Die Playoff-Quali wird so zur Meisteraufgabe, die am Samstag der große Spannungsfaktor sein wird, ehe es am Sonntag in die Finals geht.
Hier gehts zur Tabelle: https://dtfb.de/wettbewerbe/dtfl-bundesliga/herren/1-bundesliga/tabelle
Foto: Uli Stoepel links oben mit seinem Team. Aktiv sind noch Jan Nicolin links unten und Captain Chris Marks rechts. Das Foto wurde aufgenommen bei einer Ehrung zum Champions League Gewinn. Die ECL-Quali für die Top 3 ist wieder das Ziel. Vom Hauptverein bei der Eintracht gibt es viel Unterstützung für die Tischfußball-Sparte.
„Da wollen wir dabei sein, auch wenn es schwer wird. Heute ist die Bundesliga brutal stärker. Vor allem die leichten Stangen und der Jet haben viel verändert“, erklärt Stoepel und spielt auf das Schusssystem an, das im Sturm Gang und Gäbe ist, von vielen aber kritisiert wird. „Das gabs damals noch nicht. Um einen guten Schuss zu erlernen hast du Jahre gebraucht, heute geht das schnell“, so Stoepel. Er erinnert sich nicht, die wie vielte Saison er gerade spielt, die Vorfreude ist im in seinen lebendigen Erzählungen aber deutlich anzumerken. Und mit dieser Vorfreude ist er keinesfalls allein.
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