Die Juniorenbundesliga zieht in den Bann

Sechzig Jungs und Mädels zwischen 11 und 19 Jahren in 13 Teams aus ganz Deutschland, haben vergangenes in Berlin gegeneinander gespielt, füreinander geschrien und sich mitreißen lassen von der Junioren Bundesliga im Tischfußball. Die hat ihre speziellen Reize und ist Balanceakt zwischen Weltklasse- und Anfängerlevel, familiäres Kickerfest gepaart mit jeder Menge Emotion und vor allem: Magnet für junge Menschen, um in die Tischfußballstrukturen hineinzuwachsen. Am Ende gab es deutlich mehr Gewinner als die Erstplatzierten vom TFC Fränkisch Crumbach.

img_7506Foto (DTFJ): Links Elias Messina und Erik Brusteins für den TFC St. Wendel gegen den KC Gehlenberg. 

Letzte Woche Sonntagnachmittag im Jugendzentrum der New Way Cubs – Finale. Im letzten Doppel spielen für St. Wendel Elias Messina und Erik Brusteins. Zwei, die für ihren Club auch in der Herren Bundesliga spielen. Gegenüber stehen Nico Schlager und Amon Lorenz für Fränkisch Crumbach. Lorenz spielte letztes Jahr Champions League für die Würzburger Kickers, Schlager ist das nächste Toptalent aus der Freiburger Kickerschmiede. Die Schüsse kommen hart, präzise und schallen ähnlich laut im Raum, wie die Jubelschreie danach. Jugendlich wirkt das Geschehen nur noch bedingt. Am Ende holt sich Fränkisch Crumbach den Sieg, beobachtet von gespannten Kinder- und Jugendlichenaugen der anderen Teams. 

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Foto: Die Jungs von Fränkisch Crumbach, hier Johannes Klinger (Defense) und Nico Schlager (Offense) waren nicht zu stoppen. 

„Ich finde es einzigartig, dass bei der Junioren BuLi mehr Emotionen rüberkommen, als bei offenen Turnieren. Gepaart mit dem Teamfaktor ist das die beste Möglichkeit junge Leute zu begeistern. Ich kenne kein Turnier, dass Junioren so in den Bann zieht“, erzählt Hans- Georg Prengel vom Ausrichterverein der New Way Cubs. Und das obwohl es auch mal derbe auf die Mütze gibt, wenn angehende Weltklassespieler auf Kiddies treffen. „Da wird dann schon konsequent zu Ende gespielt und nicht groß gedaddelt. Alles aber mit Respekt“, erzählt Sara Rezmann vom Dachverband der DTFJ (Deutsche Tischfußball Jugend). „Wir hatten noch nie den Fall, dass ein Team keinen Bock mehr hatte. Eher ist es fördernd und motivierend bei gleichaltrigen zu sehen, wie viel am Tisch möglich sein kann“, so Rezmann.

img_7546Foto: Gut denkbar, dass die Kicker AG der Gustav- Eiffel Schule (schwarze Trikots) nach dem Bundesliga Wochenende neuen Schwung erhält.

Exemplarisch dafür die Gustav- Eiffel Schule aus Berlin. Weil der Weg nicht weit war, meldete die Kicker AG, die sich nachmittags einmal in der Woche in der Schule trifft ein Team. Zurück blieben Verlierer auf dem Papier, mit einem großen Gewinn an Motivation, neuen Eindrücken und persönlichen Erfahrungen. Lernen durch Versuch und Irrtum und Lernen am Modell würden Pädagogen unter anderem konstatieren. Damit die pädagogischen Komponenten im Tischfußball auch wirken können, brauchen sie einen passenden Rahmen. Den haben die Cubs und die DTFJ geschaffen.


img_7556Foto: Die Junioren Bundesliga connected Jugendliche aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Danilo Coenen im Köln Trikot links ist Niederländer, hier gegen die Jungs und Mädels von Kick Inn Ingolstadt.

 „Wir konnten da auf die Ausrichtung einiger Challenger Turniere zurückgreifen, das hat uns geholfen“, so Prengel. Die DTFJ versucht zu unterstützen und zu sponsern in ihren Möglichkeiten. „Wir versuchen die Verpflegung für alle Kinder und Jugendliche kostenlos zu halten“, erwähnt Rezmann. Auch für sie ist die Junioren Bundesliga Herzensangelegenheit. „Es wird viel geschrien, aber eigentlich ist das Turnier tiefenentspannt“, so Rezmann in ihrer Rolle als Turnierleitung. „Es läuft alles sehr fair und familiär ab. Nach den Spielen wird zusammen ein Wasser oder eine Cola getrunken und sich unterhalten.“

Wer noch etwas vom Juniorenvibe mitbekommen möchte, kann Relive den Stream guggen unter: https://www.twitch.tv/tfvbtv

Alle Ergebnisse gibt es hier: https://dtfb.de/wettbewerbe/dtfl-bundesliga/junioren/mannschaften

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Grande Finale - Die Kickerbundesliga steht vor ihren Endspielen

Der Höhepunkt in Sachen Teamevent steht vor der Tür: Das Finale der deutschen Tischfußball Bundesliga in Bad Neustadt. Am Samstag werden bei den Herren die letzten Vorrunden ausgespielt. Dann stehen die besten sechs Teams Deutschlands fest, die am Final-Sonntag den Titel in den Playoffs ausspielen. Das Finale steigt um 15 Uhr und soll stimmungsvoll inszeniert werden, vor Ort und in der Liveübertragung. Dabei hofft der DTFB mit seinem Streamingpartner Foosball TV, dass einige Teams den Sonntag in Bad Neustadt als Erlebnis noch mitnehmen.

Hier zum Livestream: twitch.tv/foosballtv

hoyer-kunath-silpion-2Foto Sebastian Dietrich: Nationalspieler und Teamcaptain Max Hoyer (links) mit mit Mick Kunath. Je nach Gegner und Ausgangslage variieren die Hamburger ihr Line Up, das gespickt mit National- und Topspielen ist. 

20 Teams aus ganz Deutschland sind es seit diesem Jahr in Liga eins. Im Frühjahr im Millerntorstadion Hamburg und Mitte des Jahres in der Arena in Trier wurden bereits 15 der 19 Vorrunden für jedes Team absolviert. „Durch das 20er Feld und die Verstärkungen der Teams, ist das Mittelfeld der Liga stärker denn je“, erklärt Mick Kunath, Defense-Ass von Silpion Hamburg. So wird die Quali schon zur Meisterleistung. Kunath steht mit seiner Truppe gut da. „Wir haben eine gute Vorrunde gespielt und wollen den Platz unbedingt verteidigen. Dafür haben wir uns zur Vorbereitung letzte Woche alle in Hamburg versammelt und den neuen Modus trainiert und uns spielerisch und mental eingestellt“, so der Berliner.

Platz 1 belegt aktuell Boofken Münster, dahinter Silpion Hamburg. Die ersten beiden Plätze ziehen per Freilos sofort ins Halbfinale ein und ersparen sich damit ein Viertelfinale im Modus Race to 40. Der Modus, der sich bei der WM als äußerst unterhaltsam erwiesen hat wird nun auch beim Bundesliga Finale gespielt. Das gesamte Match besteht aus vier Spielelementen, in dem jeweils bis 10 Tore gespielt wird. Das Einzel 1 geht bis 10, Doppel 1 bis 20, Einzel 2 bis 30, Doppel 2 bis 40. Jedes Tor zählt. Theoretisch kann das letzte Doppel für ein Team einen 0:38-Rückstand noch in einen Sieg umdrehen. Beste Exempel für die Spannung des Modus sind die Partien der WM, die hier im Internet relive zu sehen sind. https://www.youtube.com/@FoosballTV_


microsoftteams-image-3Foto: Uli Stoepel (2. Reihe links) mit Fortuna Rossdorf in seiner ersten Bundesliga Saison in den 80ern. "Schon damals mit einheitlichem Trainingsanzug und Trikots", erwähnt Stoepel den damals schon ausgeprägten Sportsgeist.

„Als ich begonnen habe gab es noch kein Internet. In der Zeitung stand auch nix“, erzählt Uli Stoepel mittlerweile 66 und immer noch erfolgreich für Eintracht Frankfurt am Ball. In die Kicker-Bundesliga kam er über Umwege: „Auf der Gesellenfeier zum Gas- und Wasserinstallateur bin ich mit einem ins Gespräch gekommen, dessen Hobby auch Tischfußball war. `Auch im Jugendhaus?´, habe ich gefragt. `Ne, in der Bundesliga´, meinte der und lud mich ein“, so Stoepel lachend. Er geht zu Fortuna Rossdorf bei Darmstadt ins Training und leckt Blut. Anfang der 80er spielt er seine erste Bundesliga Saison. Es ist der Startschuss einer Kickerkarriere, die seines gleichen sucht. Bis heute räumt Stoepel vor allem bei den Senioren immer noch alles ab was geht.

Mit dem Team steht er mit 18 Punkten auf dem begehrten Platz 6. Dicht verfolgt von der Überbande Hamburg (16) und dem SC Augsburg aus der Kickerkiste (15). „Wir haben uns nochmal verstärkt“, damit meint Stoepel den Ungarn David Detre, der wieder dabei ist und den belgischen Routinier Giuliano Bentivoglio. Die Bundesliga in Deutschland ist der attraktivste nationale Wettbewerb der Welt. Aus ganz Europa reisen Spieler an und verzichten zum Teil auf die Teilnahme im eigenen Land um in Deutschland spielen zu können. Die Playoff-Quali wird so zur Meisteraufgabe, die am Samstag der große Spannungsfaktor sein wird, ehe es am Sonntag in die Finals geht.

Hier gehts zur Tabelle: https://dtfb.de/wettbewerbe/dtfl-bundesliga/herren/1-bundesliga/tabelle

6cc9b6f7-ad78-44be-b048-46359a23f0afFoto: Uli Stoepel links oben mit seinem Team. Aktiv sind noch Jan Nicolin links unten und Captain Chris Marks rechts. Das Foto wurde aufgenommen bei einer Ehrung zum Champions League Gewinn. Die ECL-Quali für die Top 3 ist wieder das Ziel. Vom Hauptverein bei der Eintracht gibt es viel Unterstützung für die Tischfußball-Sparte. 

„Da wollen wir dabei sein, auch wenn es schwer wird. Heute ist die Bundesliga brutal stärker. Vor allem die leichten Stangen und der Jet haben viel verändert“, erklärt Stoepel und spielt auf das Schusssystem an, das im Sturm Gang und Gäbe ist, von vielen aber kritisiert wird. „Das gabs damals noch nicht. Um einen guten Schuss zu erlernen hast du Jahre gebraucht, heute geht das schnell“, so Stoepel. Er erinnert sich nicht, die wie vielte Saison er gerade spielt, die Vorfreude ist im in seinen lebendigen Erzählungen aber deutlich anzumerken. Und mit dieser Vorfreude ist er keinesfalls allein.

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