Text: Bruno Tschoner - Kommt er, oder kommt er nicht – das ist hier die Frage. Die Nachricht hat sich in der Tischfußballszene verbreitet wie ein Lauffeuer: Eintracht Frankfurt hat Frederic Collignon, den erfolgreichsten Spieler aller Zeiten für die Bundesligasaison 24 gemeldet. Und selbst wenn er kommt, reicht das hochkarätige Frankfurter Lineup um Seriensieger Hannover 96 vom Thron zu stoßen? Außerdem gibt es eine Änderung im Spielformat der Bundesliga, die erwähnt werden muss und ein Faktor sein kann. Gründe genug also, für eine kleine Vorschau auf den ersten von drei Blockspieltagen der Bundesliga am kommenden Wochenende.
In der Bundesliga spielen die besten Teams aus Deutschland, gespickt mit Weltklassespielern aus ganz Europa und sogar Übersee – und am Ende gewinnt Hannover 96. Eine steile These, aber so war es eben die letzten fünf Mal in Folge. Mit 12 Titeln ist 96 Rekordsieger. Einer hatte bei jedem dieser Titel seine Hände im Spiel, Ruben Heinrich, amtierender Einzelweltmeister und deutscher Meister im Doppel. Er steht symbolisch für den Erfolg: Wenn es darauf ankommt, liefern er und sein Team. Die Chancen auf den sechsten Streich sind indes sicher nicht gesunken, mit Semin Mensah kommt ein erfahrener Topspieler hinzu, der perfekt ins 96-Profil passt und Minyoung Bai ist nach seiner Rückkehr nach Hamburg aus Südkorea wieder voll im Training. Foto (Freddy Buchmann: Minyoung Bai (links) und Steffen Zipfel sind zusammen für Hannover 96 am Ball.
Wer das packende Multitable-Finale zwischen Hannover 96 und Boofken Münster relive sehen möchte, hier lang: https://www.youtube.com/watch?v=jg7hszgw9gk&t=1272s
Boofken ist auch in diesem Jahr wieder top besetzt und steht für die internationale Strahlkraft der Bundesliga. Das internationale Ensemble von Topleuten aus Portugal, Niederlande, Luxemburg, Belgien und dank Neuzugang Martin Dousa jetzt auch Tschechien, spielt attraktiven Tischfußball. Der große Coup fehlte aber zuletzt, die Boofken (frei übersetzt Ganoven) sind hungrig auf den Titel. Immer vorne zu erwarten, ist Silpion Hamburg. Die Truppe von Captain Max Hoyer hat mit Alex di Bello einen weiteren Topmann und Nationalspieler dazu gewonnen. Geht es um klangvoll, toppt aber nichts Eintracht Frankfurt in diesem Jahr. Foto (Freddy Buchmann): Hier zog er bei der LeoWS den Kürzeren, bei der Bundesliga war er kaum zu schlagen. Boofkens Tom van de Cauter (links im Bild) war 2023 Garant für den Finaleinzug. Von 38 Einzel gewann er 26 und verlor nur ein einziges.
Robin Hanke ist neuer Teamchef bei der Eintracht und hat erkaltete Drähte wieder zum Glühen gebracht, „um das Team neu aufzubauen“. Hanke war wohl überzeugend. Die Erfolge und Historie des Eintracht Kaders, würde einen eigenen Artikel noch sprengen. „Unser Team ist ein bisschen wie Real Madrid im Fußball“, ein gereiftes Ensemble an Weltklasse. Der wohl aktuell beste Spieler der Welt, US-Boy Tony Spredeman, wohnhaft in Bukarest, streift nach zwei Jahren Pause wieder das Eintracht Trikot über. Henk Habets, niederländische Legende ist wieder voll an Board, Uli Stoepel, das deutsche Pendant sowieso. Aber was ist nun mit dem G.O.A.T. Collignon, dessen Kaderbenennung aus dem Kickerruhestand Dauerthema in der Community ist. Foto (Freddy Buchmann): Immer on fire und wieder zurück in der Bundesliga: Tony Spredeman ist nach zwei Jahren Abstinenz zurück bei Eintracht Frankfurt.
„Ich hab ihn heiß gemacht. Aber er ist praktisch Super Daddy und unterstützt seinen Sohn, der sehr stark und international Tennis spielt. Bei ihm müssen wir relativ spontan schauen. Kann sein, dass er da ist, kann aber auch nicht sein“, lässt Hanke offen. Die Quali für die Playoffs würden, um im Frankfurter Bild zu bleiben, die Aktien sicher steigen lassen. Hanke ist dabei zuversichtlich: „Ich denke der neue Modus könnte uns Randomstyle Spielern entgegen kommen“. Damit meint er varianten- und trickreiches Hochgeschwindigkeitskickern. Die Zuschauer im Livestream bei FoosballTV twitch.tv/foosballtv hätten gegen diesen Effekt sicher nichts. Foto (Eintracht Frankfurt): Ein Teil des Frankfurter Teams bei einer Sportlerehrung. Rechts, Chris Marks hat das Manageramt an Robin Hanke übergeben, der die Eintracht zu neuen Erfolgen führen möchte.
Seine These basiert darauf, dass es wie in der Vergangenheit bei sieben Spielabschnitten bleibt, diese aber kürzer werden. Anstatt in Sätzen wird ein „Race to 42“ in sieben Elementen gespielt - Doppel 1, D2, D3, Einzel 4, D5, E6, D7. Doppel 1 spielt bis sechs, D2 bis zwölf, D3 bis 18 und so weiter. Alle Tore werden addiert, das heißt: Jedes Tor hat Einfluss auf die Gesamtwertung, jeder Ball zählt. Zum neuen Modus kam es unter anderem, weil der internationale Dachverband ITSF den Race Modus international etablieren möchte. Das war auch im Sinne des DTFB, der mit der Variante bis 42 aber die alte Teamstruktur von sieben Spielabschnitten beibehalten wollte.