Lilly Andres wird das Damen-Nationalteam als Kapitän beim Heim-WCS anführen.Folgende Aussagen machte sie dazu im Interview mit dtfb.de:
Lilly Andres wird das Damen-Nationalteam als Kapitän beim Heim-WCS anführen.
Folgende Aussagen machte sie dazu im Interview mit dtfb.de:
dtfb.de: Wen nominierst Du für das diesjährige Heim-WCS für die Damen-Nationalmannschaft? Was sind dieses Jahr die ausschlaggebenden Auswahlkriterien für diese Spielerinnen?
Andres: Für die Damen treten in diesem Jahr an:
Josefine Heber
Sabine Brose
Steff Schmid
Vivi Widjaja
Katja Dwenger
Lilly Andres
Zu diesem Event stehen mir fünf Damen aus dem Stammkader zur Verfügung, technisch versierte, stresserprobte, erfahrene und ausgesprochen teamfähige Spielerinnen. Da gab es für mich keinerlei große Überlegungen. Umso schwieriger war es für mich den letzten und verbleibenden Platz an eine Nachwuchsspielerin aus dem Sichtungskader zu vergeben, da auch hier bereits eine große spielerische Qualität enthalten ist und sich die Spielerinnen dort auch in sehr wenig nachstehen. Meine Entscheidung fiel letzten Endes auf Katja, eine sehr ehrgeizige Spielerin, die in meinen Augen technisch bereits weit fortgeschritten ist und die wahrscheinlich größte Offensivkraft auf dem Leonhart aus dem Sichtungskader mitbringt.
dtfb.de: Hat der neue offizielle Leonhart Ball eventuell Auswirkungen auf die Gegner bzw. den eigenen Kader?
Andres: Ich denke ja! Der neue Ball ist definitiv anders zu spielen, als jener, den wir bisher gewohnt waren. Er erfordert ein größeres Feingefühl und etwas mehr Präzision. Die Möglichkeiten, sich an den Ball im Vorfeld zu gewöhnen, waren zwar gegeben, aber nicht in Vielzahl und vor allem nicht in Turniersituationen und unter Druck. Natürlich werden unsere Gegner die gleichen Probleme haben und wahrscheinlich noch weniger Vorbereitung als wir. Trotzdem glaube ich nicht, dass der neue Ball für uns einen Vorteil bringt, eher im Gegenteil. Auf dem heimischen Tisch ein fremdes Spielgefühl zu erleben, ist schon rein psychologisch betrachtet viel schwerer zu verarbeiten als ein fremdes Gefühl auf einem fremden Tisch. Sich selbst Fehler auf dem eigenen Tisch zu verzeihen und nachzusehen, ist immer etwas schwieriger, als in dem Bewusstsein zu spielen, dass Fehler gemacht werden dürfen aufgrund eines Fremdtisches. Die Adaption dürfte also schätzungsweise einigen Gegnern leichter fallen, da diese von Grund auf mit der Einstellung herangehen, sich anpassen zu müssen. Wir werden versuchen, uns dieses bewusst zu machen, um dann mit einer flexiblen Einstellung an den Tisch und die Spiele heranzugehen und den eventuellen Vorteil unserer Gegner auszugleichen.
dtfb.de: Wie sieht Du die Chancen zur Titelverteidigung im Teamwettbewerb?
Andres: Als Titelverteidiger und Favorit ins Rennen zu gehen, ist immer ein eher unangenehmes Unterfangen. Der Druck ist unglaublich hoch und man ist definitiv der "Gejagte". Der Wille des Gegners ist in solchen Fällen noch größer, der Ehrgeiz noch stärker und im Gegensatz zu uns können die meisten dann relativ befreit aufspielen. Obwohl es unser stärkster Tisch ist und wir immer brilliant aufgestellt sind, so ist das Heim-WCS für mich doch das Schlimmste, denn bereits Wochen vorher spüre vor allem ich bereits den immensen Druck. Natürlich wollen wir unbedingt gewinnen, aber auch die anderen Nationen sind bedeutend stark und sicher auf unserem Tisch, da er in seinen Eigenschaften fast allen Spielweisen entgegenkommt und sogesehen verhältnismäßig "einfach" zu spielen ist. Vorhersagen wie unsere Chancen auf die Titelverteidigung stehen, ist genauso schwer, wie die Konkurrenz hart ist, aber was ich ganz klar sagen kann ist: Gewinnen wollen wir sicher wie immer unbedingt!!! Und wir werden wie so oft jede Ihr Bestes dazu geben und am Ende reicht es dann vielleicht...
Wir danken Lilly Andres für den kurzen Ausblick und wünschen unseren Weltmeister-Damen viel Erfolg beim Leonhart WCS 2013 im Center Parcs Hochsauerland.