Text: Bruno Tschoner, Fotos: Sebastian Dietrich
Packende Spiele, Tränen auf der Tribüne und ein runder Ablauf – die deutsche Meisterschaft im Tischfußball in Frankfurt vergangenes Wochenende war ein voller Erfolg. Der Turnierleitung des DTFB gelang ein perfekt getaktetes Turnier, Eintracht Frankfurt Tischfußball stellten Location, Verpflegung und so beste Bedingungen für die Athleten und Athletinnen aus ganz Deutschland. Nach außen getragen wurden die Wettkämpfe vom Stream-Team von Foosball TV, denen eine Kickerproduktion in noch nie da gewesener Qualität mit guten Quoten gelang. So erlebte man spielfreudige Spielerinnen und Spieler, sodass am Ende der deutschen Meisterschaft ein großer Sieger hervorging – der Tischfußball.
Das sah auch DTFB-Präsident Klaus Gottesleben bei der Siegerehrung so: „Sinnbildlich war dieses Finale. Wir haben besten Sport gesehen und das alles fair. Die Atmosphäre und die Werte, die hier gezeigt wurden sind ganz herausragend“. Damit sprach er an auf das Einzelfinale der Herren zwischen dem späteren Champion Nico Wohlgemuth und Vizemeister Alex di Bello. Die beiden lieferten sich einen Fight bis zum letzten Ball. Strategisches Hochgeschwindigkeitskickern am Rande der physikalischen Gesetze, immer wieder unterbrochen von Zwischenapplaus auf der Tribüne. (Wir empfehlen ein Abo abzuschließen bei Foosball TV und sich das Spektakel im Relive anzuschauen: https://www.twitch.tv/foosballtv)
Apropos Tribüne: Tischfußballturniere gelten bisweilen noch nicht als Stimmungskracher. Doch diese DM hat gezeigt, dass das nicht so bleiben muss. Beim Herrenfinale im Doppel am Samstag Abend kämpften sich Adrian Sutaj und Björn Krutzki durch das von Weltklasseleuten gespickte Feld. Am Ende fehlten dem Hamburger Doppel nur Nuancen, Edeltechniker Felix Droese (Münster) und Nationalspieler Thomas Haas (Köln) hatten die Nase vorn. Nach dem letzten Ball flossen in Teilen des Hamburger Anhangs die Tränen, die Atmosphäre emotional wie selten zuvor. Noch nicht ausgelassen, aber ein Quantensprung zu Turnieren aus der Vergangenheit. Auch da steckt der Tischfußball in der Entwicklung, nämlich von Fan- und Zuschauerkultur. Das Potential des Ganzen wurde allemal für alle greifbar.
Und diese Stimmung übertrug sich auch über die TV-Bilder nach außen. Über 300000 Aufrufe, hatte die DM auf dem Twitch Kanal „Foosball TV“ bereits Anfang der Folgewoche. Das Finale im Damen Einzel sahen rund 5500 Leute am Bildschirm, als die Favoritin My Linh Tran ihren Anspruch, die beste Dame der Welt sein zu wollen eindrucksvoll gegen die Newcomerin Djamila Nader untermauerte. Genau wie Djamila tragen auch die frisch gebackenen Doppelchampions Julia Wohlgemuth und Sanna Dibowski das Trikot des Bundesligateams Fooszination Hamburg. Die Beiden siegten gegen ihre Vorbilder Pia Merbach von Eintracht Frankfurt und die nahezu unbesiegbare Tran. „Die Entwicklung bei den Damen ist so rasant und super für unseren Sport“, so Role Model Tran.
Pia Merbach war übrigens in einer Doppelrolle unterwegs: Nicht nur am Tisch, sondern als Spartenchefin bei Gastgeber Eintracht Frankfurt freute sie sich auch über das Wertesystem und das Potential des Kickerns. „Wir haben Rollifahrer hier, die Senioren, alles mischt sich. Beim Kickern gibt es keine physische Hürde oder Ähnliches. Das macht das Spiel auch so besonders“.
In den kommenden Tagen stellen wir euch die amtierenden Champs der DM 2023 etwas genauer und ausführlicher vor.
Die Übersicht aller Gewinner und Gewinnerinnen:
Wheelchair Einzel
Wheelchair Doppel
Senioren Ü63 – Einzel:
Senioren Ü 63 – Doppel:
Senioren Ü50 – Einzel
Senioren Ü50 – Doppel
Seniorinnen Einzel
Seniorinnen Doppel