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"Es ist Kunst" - Menschliche und spielerische Vielfalt als Highlight der Leo WS

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"Es ist Kunst" - Menschliche und spielerische Vielfalt als Highlight der Leo WS

Text: Bruno Tschoner. Fotos: Frederik Buchmann - Leo WS Relive sehen, mit einem Abo bei Foosball TV: https://www.twitch.tv/foosballtv

Die Leonhart World Series 2023 ist am Wochenende über die Bühne gegangen. 766 Teilnehmer in Junioren, Senioren, Damen, Herren, Nations Cup und Rollstuhlfahrer aus 24 Nationen waren dabei. Reinhold Jost, Innenminister des Saarlands zeigte sich beeindruckt und kündigte bei seiner Stippvisite Unterstützung an, „um solch inklusive und tolle Events zu fördern und das Ehrenamt, das all dies ermöglicht zu stärken“. Während Jost sich über kulturelle Vielfalt erfreute, entzückten die Finalisten mit sportlicher. „Da ist nicht dieser eine Weg um erfolgreich zu sein. Das ist die Schönheit des Tischfußballs. Jeder kann seinen eigenen Stil kreieren und sich so selbst ausdrücken. Es ist Kunst“, so Einzelchamp Tony Spredeman, am Freitagabend.

leo-ws-23-droese-spredeman-handyFoto: Ein Match von Interessen: Felix Droese links und Tony Spredeman rechts liefern sich im Einzel ein Hochgeschwindigkeitsfinale. Am Ende siegt der US-Amerikaner, der erklärt: "Ich möchte einen Stil spielen, sodass es für mich Sinn macht, nicht um andere zu dominieren!" 

17 Stunden, habe er in vier Tagen vor der WS gegen die rumänische Szene gespielt, um seinen Stil auf Leonhart zu festigen und „zu beweisen, dass ich ein Multitablespieler bin“, so Spredeman. Das Einzelfinale entschied der US-Boy gegen den Münsteraner Felix Droese für sich. In Satz vier unterband er eine spektakuläre Aufholjagd und triumphierte nach 2019 erneut. Umso größer das Interesse an der doppelten Wiederauflage am Tag darauf. Wie eine Woche zuvor bei einem Turnier in Bulgarien hieß das Finale Spredeman und die Freiburger Kickerlegende Björn Hofmann, gegen die Kicker WG „Cave“ aus Münster Yannik Hansen und Droese. „In Varna, hatte ich wirklich Probleme und eines davon war Felix. Er ist so gut“, so Spredeman.


leo-ws-23-droese-hansen-campingstuhlFoto: Ein Herz und eine Seele - Mitbewohner, Freunde und Champions. Felix Droese und Yannik Hansen ganz entspannt und auf Knopfdruck da. Hier vor dem Finale beim Kräfte sammeln.
1600 Zuschauer parallel im Livestream sahen ein temporeiches Kickerspiel, das seinen Höhepunkt fand, als Hansen im vierten Satz den Matchball von hinten mit chirurgischer Präzision über die kurze Bande versenkte und die Halle zum Beben brachte. „Unser Schlüssel ist unsere Chemie. Wir sind seit 5 Jahren Mitbewohner, kennen uns seitdem ich 12 bin und haben einen komplett gleichen Blick auf das Spiel“, so Droese. Ein Beweis dafür: Nicht einmal wechselten die beiden im Verlauf des Turniers die Positionen. Er und Hansen gehören zu den Lifestyle Tischfußballern, die über Spaß und Lockerheit zur Hochform auflaufen. 

leo-ws-23-tran-nader-handshakeFoto: Gegenseitiger Respekt: My Linh Tran und Djamila Nader. Aktuell kommt der GOAT Tran niemand so nah wie die 20-jährige Nader. "Was für eine Entwicklung", erkennt Tran an. 

Einen gänzlich anderen Umgang hat My Linh Tran. Diszipliniert, akribisch, fast schon durch choreographiert ist sie in der Vorbereitung auf Turniere und in ihrer Spielweise. Als ehemals ausgezeichnete Schachspielerin gewinnt sie die Spiele im Kopf. Wie das Einzelfinale gegen die aufstrebendste Dame im Tischfußball Djamila Nader, nach 0:2-Satzrückstand. „Also, ich hatte ganz schön Probleme würde ich sagen“, beginnt Tran ihr Interview. Zum dritten Mal in Folge holte sie den WS-Titel im Einzel. leo-ws-23-djamila-nader-2-2Mit Ecaterina Sarbulescu behielt Tran auch im Doppel gegen Nader und Wendy Huybrechts die Oberhand und holte mit „Cati“ die vierte WS auf drei verschiedenen Tischmodellen in Folge – eine sensationelle Leistung. Wie die der Turnierorga: „Ich weiß nicht wie sie es geschafft haben, den Zeitplan bei so vielen Leuten so durch zu bekommen. Respekt und Danke“, so Tran nach der WS.
Und keinesfalls zu vergessen: Djamila Nader, die erst seit zwei Jahren leistungsorientiert kickert. Sie vergoss nach dem Doppel einige Tränen, avancierte bei dieser WS aber zur Sympathieträgerin. Bei der Entwicklung dürften Freudentränen in Zukunft nur eine Frage der Zeit sein.

leows_22-08-26_adobergb_17Foto: And the winner is - Netherlands. Die Oranje holt sich mehr als verdient den Nations Cup Titel. Die Niederländer wie immer auch im Feiern Weltklasse. Ein Ziel der WS war das Format des Nations Cup zu stärken. Das gelang allemal, was deutlich wurde am Jubel der Niederländer, die aus dem 11er-Feld gegen Ungarn als Sieger hervorgingen und durchgehend überzeugten. Die Favoriten Deutschland und Österreich blieben auf der Strecke. Nicht bei den Damen, da gewann Deutschland gegen Österreich im Finale. Grund für österreichischen Jubel gab es aber im Classic. Das Wunderkind Stefan Burmetler (16) und Teamweltmeister Matthias Schöpf zeigten der Konkurrenz, wie man Zieher und Push Kicks schießt. Bei den Damen war Sophie Jobstmann aus Österreich mit Jackie Han aus den USA nicht zu stoppen.

leows_22-08-25_adobergb_03Foto: Der Rollstuhl-Tischfußball ist in Italien eine große Nummer. Organisierte Strukturen zur Nachwuchsfindung, sowie ein eigenes Ligasystem suchen weltweit ihresgleichen.

Im Mixed triumphierte als Abschluss am Sonntagabend das deutsche Pärchen Thomas Haas und Sarah Klabunde. Bemerkenswert im offenen Feld war die Leistung von Max Hoyer und Maura Porrmann, wobei letztere die erste Dame in einem Halbfinale des offenen Doppels bei einer WS war. Bei den Rollstuhlfahrern führte kein Weg an den Italienern vorbei.

 

 

Alle Ergebnisse aus allen Disziplinen findet ihr hier: http://extranet.fast4foos.org/fast/tournament/players_station/players_station_home.jsp?originalTournamentId=660540686&screenIndex=-1 

 

 

 


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